„Mehr Pflichten als Festangestellte. Aber Rechte: 👩🎓 Fehlanzeige.“
Wie es wirklich ist:
Zeitarbeitende sind Festangestellte – und zwar bei den Personaldienstleistern, die sie in Unternehmen einsetzen. Zeitarbeit bringt also nicht nur ein sicheres Einkommen, sondern auch die gleichen Rechte wie andere Festanstellungen. Außerdem haben Einsatzunternehmen sogar noch eine zusätzliche Schutzpflicht gegenüber Zeitarbeitenden, die sie beschäftigen. Ob in Sachen Arbeitsschutz oder Zutritt zu Gemeinschaftsräumen – Zeitarbeitende genießen die gleichen Rechte wie Festangestellte der Einsatzunternehmen.
„Zeitarbeit im Lebenslauf? 👎 Da winkt jeder Personaler ab.“
Wie es wirklich ist:
Was klingt vielversprechender: Potenzielle Mitarbeitende, die 20 Jahre den gleichen Job gemacht haben? Oder neue Kolleg:innen, die vielseitige Erfahrungen aus verschiedenen Unternehmen mitbringen, die jederzeit flexibel auf neue Herausforderungen reagieren und sich schnell in neue Teams einfügen können? Denn das macht Zeitarbeitende aus: Sie sind erfahren, flexibel, offen, lernbereit, leistungs- und anpassungsfähig. Skills, die sie bei Entscheidern im Personalwesen heutzutage sehr beliebt machen.
„Da gibt’s eh nur Hilfsjobs ⛔️ – eine Sackgasse für die Karriere.“
Wie es wirklich ist:
Zeitarbeit ist ein absoluter Karriere-Booster – auch für hochqualifizierte Fachkräfte. In kaum einem anderen Jobmodell hat man nach Ausbildung oder Studium die Möglichkeit, so schnell Berufserfahrung zu sammeln, sich in ganz unterschiedlichen Bereichen auszuprobieren, neue Berufsfelder zu entdecken und gleichzeitig ein großes, professionelles Netzwerk aufzubauen. Egal ob zu Beginn des Berufslebens, beim Quer- oder Wiedereinstieg, ob hochqualifiziert oder ohne anerkannten Abschluss – wer motiviert ist, etwas zu erreichen, hat mit Zeitarbeit sehr gute Karrierechancen.
„Viel zu unsicher und unterm Strich bleiben nur Peanuts.“ 🥜
Wie es wirklich ist:
Zeitarbeit ist weder unsicher noch schlechter bezahlt. Im Gegenteil: Zeitarbeit ist eine kranken-, renten-, arbeitslosen- und unfallversicherte Beschäftigung, die Bezahlung richtet sich nach Tarifverträgen. So verdient man in der Zeitarbeit oft sogar mehr als den branchenüblichen Lohn – plus Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie andere Zuschläge in bestimmten Branchen.
Wie in jedem Job gilt: Je umfangreicher die Kenntnisse und Qualifikationen, desto besser das Gehalt. Außerdem regelt das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz die finanzielle Absicherung von Zeitarbeitenden. Nach neun Arbeitsmonaten sind Unternehmen durch den Equal-Pay-Grundsatz sogar verpflichtet, Zeitarbeitenden den gleichen Lohn zu zahlen wie ihren Festangestellten.
„Da musst du jeden Job 😟 machen, den sie dir anbieten.“
Wie es wirklich ist:
Zeitarbeitende werden ausschließlich in Bereichen eingesetzt, für die sie qualifiziert sind. Welche Tätigkeiten, Einsatzorte und -zeiten für einen selbst in Frage kommen, regelt man mit dem Personaldienstleister verbindlich im Arbeitsvertrag. Zeitarbeitende machen also nur die Jobs, die zu ihren beruflichen Plänen und Vorstellungen passen.
„Wenn man krank 🤒 ist, ist Ebbe auf dem Konto.“
Wie es wirklich ist:
Bei der Zeitarbeit ist der Personaldienstleister der Arbeitgeber. Und in dieser Rolle ist er selbstverständlich verpflichtet, auch bei Krankheit den vertraglich vereinbarten Tariflohn zu bezahlen. Die gesetzlich verankerte Entgeltfortzahlung von bis zu sechs Wochen gilt auch für Zeitarbeitende.
„Wenn die keinen Job für dich haben, gibt’s auch kein Geld.“ 💰
Wie es wirklich ist:
Es ist der Job des Personaldienstleisters, Arbeit für seine Festangestellten zu finden. Daraus folgt: Jedem Zeitarbeitenden steht sein Lohn zu jedem Zeitpunkt zu – ob er eingesetzt wird oder nicht. Gleiches gilt für die Erholung: Auch Zeitarbeitende haben Anspruch auf bezahlten Urlaub. Die Zahl der Urlaubstage richtet sich nach den gesetzlichen sowie vertraglichen Bestimmungen und steigt mit der Dauer des Beschäftigungsverhältnisses.
„Da macht man zig Jobs, aber hat am Ende nichts nachzuweisen.“ 🤲
Wie es wirklich ist:
Wer arbeitet, hat ein Recht auf Arbeitszeugnisse. Und auch wer die Zeitarbeit beendet, bekommt ein Zeugnis vom Arbeitgeber – dem Personaldienstleister. So kann jede Tätigkeit nachgewiesen werden und auch die Bewertungen der Unternehmen, für die man im Einsatz war, sind Teil dieses Zeugnisses. Darüber hinaus haben Zeitarbeitende die Möglichkeit, die jeweiligen Einsatzunternehmen um eigene Zeugnisse zu bitten. Zwar sind diese dazu nicht verpflichtet, dennoch kommen viele Unternehmen diesem Wunsch nach.
„Zeitarbeit – da kommt man nie wieder raus.“ ⛓
Wie es wirklich ist:
Im Gegenteil: Für viele ist Zeitarbeit die Eintrittskarte in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis. Schließlich lassen viele Einsatzunternehmen gute Zeitarbeitende nicht mehr gehen und übernehmen sie als Festangestellte. Und auch wer die Zeitarbeit verlässt, hat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Fast ein Drittel ist weniger als einen Monat nach Beendigung der Zeitarbeit wieder festangestellt bei einem Unternehmen (Bundesagentur für Arbeit, 2021).