Die Arbeitslosenzahlen sind erfreulich gering. In zahlreichen Branchen herrscht allerdings ein Mangel an Fach- und Arbeitskräften. Eine Lösung bietet der Einsatz von ausländischen Mitarbeitern. Wir befragen hierzu Alexander Rempel, Leiter der Abteilung EU-Rekrutierung bei Tempo-Team Personaldienstleistungen.
Viele Unternehmen haben es derzeit schwer die passenden Arbeitskräfte auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu finden. Durch die europäischen Regelungen zur EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit dürfen auch Arbeitnehmer aus anderen europäischen Ländern in Deutschland arbeiten. Da liegt es nahe über die Grenzen hinweg nach passenden Mitarbeitern zu suchen.
Allerdings ist dies nicht ganz so einfach, wie es vielleicht klingt. Damit EU-Rekrutierung erfolgreich funktioniert, sollte man die Arbeitsmärkte in den Herkunftsländern gut kennen. Dann müssen die Einreise und Unterbringung organisiert werden und die Arbeitskräfte sind in ihre Beschäftigung im Unternehmen einzuführen. Hierfür ist Tempo-Team ein idealer Partner.
Grundsätzlich helfen wir überall da, wo passende Arbeitskräfte benötigt werden. Da die Ansprache, Unterbringung und Einarbeitung von EU-Arbeitnehmern mit einem gewissen Aufwand verbunden sind, lohnt sie sich vor allem für größere Unternehmen und Betriebsstätten, die zeitgleich Bedarf an mehreren Mitarbeitern haben.
Das Thema EU-Rekrutierung ist sehr vielfältig. Leider gibt es auch hier Akteure, die unlautere Praktiken verfolgen, ihre Mitarbeiter miserabel bezahlen und teilweise in menschenunwürdige Unterkünfte stecken.
Das hat mit der EU-Rekrutierung bei Tempo-Team jedoch nichts zu tun!
Wir bieten unseren EU-Arbeitnehmern faire Arbeitsbedingungen und betreuen sie intensiv während ihres Aufenthalts in Deutschland. Wir unterstützen sie bei Behördengängen, kümmern uns um angemessene Wohnungen und bezahlen nach Tarifvertrag zuzüglich gegebenenfalls anfallender Zulagen und Leistungsentgelte.
Dies eröffnet unseren EU-Arbeitnehmern lukrative Beschäftigungsmöglichkeiten in Deutschland. Sie arbeiten gerne für uns. Gleichzeitig profitieren unsere Kundenunternehmen. Über das EU-Recruiting von Tempo-Team erhalten sie motivierte und zuverlässige Arbeitskräfte, die sie auf dem deutschen Arbeitsmarkt derzeit nicht gefunden hätten.
Das ist richtig, zumal noch die Kosten für Einreise und Unterkunft hinzukommen. Ziel der EU-Rekrutierung von Tempo-Team ist es auch nicht, besonders billige Arbeitskräfte zu vermitteln.
Wir bieten für Unternehmen eine Lösung, um Personalengpässe zu beseitigen und qualifizierte Mitarbeiter zu finden, die der deutsche Arbeitsmarkt nicht bzw. nicht mehr bereitstellt. Zudem sind viele unserer EU-Arbeitnehmer besonders motiviert und leisten außergewöhnlich gute Arbeit.
Ganz wesentlich hierfür sind die persönliche Betreuung sowie gute Arbeitsbedingungen und Entlohnung. Wer seine Mitarbeiter wie billige Tagelöhner behandelt, braucht sich nicht zu wundern, wenn auch die Arbeitsleistung nicht passt.
Von einem fairen Umgang miteinander profitieren hingegen alle Beteiligten.
Die meisten unserer EU-Arbeitnehmer arbeiten in der Industrie und in Großbetrieben. Traditionell sehr stark vertreten ist auch das gesamte Aufgabenfeld Lager & Logistik. Sowohl im Food- als auch im Non-Food Bereich unterstützen wir den Warentransfer von Supermarktketten und Einzelhandelslogistikern über den Großhandel bis hin zu industriellen Waren und Gütern.
Unsere EU-Worker übernehmen beispielsweise das Beladen und Entladen von LKW sowie die unterschiedlichsten Tätigkeiten in der Kommissionierung. In einzelnen Bereichen sind auch spezielle Erfahrungen und Qualifikationen über den normalen Staplerschein hinaus gefragt. Dies ist zum Beispiel bei Getränkeverteilaktionen in der Logistik für Brauereien der Fall.
Häufig setzen wir auch qualifizierte Facharbeiter und Handwerker ein, wie Schweißer, Tischler und Holzfacharbeiter oder Maler und Lackierer.
In der Regel benötigen wir einen Vorlauf von rund 10 Werktagen von der Anfrage des Unternehmens bis zum Arbeitsbeginn des neuen Mitarbeiters im Betrieb.
Wir rekrutieren die Mitarbeiter individuell nach den Anforderungen des Kunden. So können wir eine optimale Qualität garantieren und gezielt nach den benötigten Qualifikationen suchen.
Aktuell kann sich dieser Zeitraum etwas verlängern, wenn aufgrund der Corona-Pandemie besondere Einreise- und Quarantänebestimmungen einzuhalten sind. Die Gesundheit unserer Mitarbeiter und damit gleichzeitig Sicherheit für den Betrieb besitzen für uns absolute Priorität.
Wie schon gesagt, faire Arbeitsbedingungen und eine persönliche Betreuung sind uns sehr wichtig. Dies macht sich auch beim Krankenstand und bei der Abbruchquote positiv bemerkbar. Im letzten Jahr hatten wir unter 2 Prozent Krankenstand. Auch die Zahl derer, die den Einsatz nicht antreten oder vorzeitig abbrechen, liegt weit unter Branchendurchschnitt.
Wir haben festgestellt, dass der enge persönliche Kontakt zu unserem Personalbetreuern ein ganz wesentlicher Schlüssel für einen erfolgreichen Einsatz ist. Häufig ist es gar nicht die Arbeit selbst, sondern es sind Sprachbarrieren sowie die alltäglichen Probleme mit Ämtern und Formlaren, mit Abrechnungen, der Wohnungssuche oder dem Vermieter, die zum Abrechen des Einsatzes führen. Genau an diesen Punkten sind wir für unsere EU-Arbeitnehmer da.
Fehlende Sprachkenntnisse sind in der Praxis häufig kein großes Hindernis. Es gibt aber natürlich Einsätze, bei denen es besonders wichtig ist, dass Arbeitsanweisungen und Sicherheitshinweise schnell weitergegeben werden können. Auch hiermit haben wir umfangreiche Erfahrungen.
Wir bereiten unsere Mitarbeiter beispielsweise mit speziell auf den Einsatz abgestimmten Vokabeltrainings vor. Diese erhalten sie schon vor der Einreise nach Deutschland.
Sehr bewährt hat sich auch das gezielte Zusammenstellen von Arbeitsteams, in denen erfahrene EU-Arbeitnehmer mit guten Deutschkenntnissen für ihre Kollegen übersetzen und sie anleiten.
Die Einsatzdauer ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von ca. 4 Wochen bis hin zur Höchstüberlassungsdauer. Das richtet sich danach, ob nur für vorübergehende Auftragsspitzen Mitarbeiter gesucht werden oder dauerhaft Personalmangel herrscht. Im Schnitt arbeiten unsere EU-Arbeitnehmer 6-7 Monate im Unternehmen.
Neben den Arbeitnehmern, die für einen längeren Zeitraum in Deutschland leben und arbeiten, beschäftigen wir auch zahlreiche EU-Pendler, die z.B. in Polen grenznah wohnen und täglich nach Deutschland zur Arbeit kommen.
Die Übernahme von EU-Arbeitnehmern in eine Festanstellung ist eher die Ausnahme. Der typische EU-Arbeitnehmer strebt nur eine zeitlich begrenzte Tätigkeit in Deutschland an.
Der Arbeitseinsatz hierzulande kann aufgrund der unterschiedlichen Lohnniveaus und Lebenshaltungskosten sehr attraktiv sein. Dies gilt gerade für osteuropäische Länder. Es besteht aber selten der Wunsch ganz nach Deutschland einzuwandern.
Wenn ein Unternehmen Mitarbeiter für seine Stammbelegschaft durch EU-Rekrutierung gewinnen möchte, können wir ebenfalls helfen. Allerdings sollten wir dies schon im Vorfeld miteinander besprechen. Dann können wir gezielt Bewerber suchen, die dauerhaft in Deutschland leben und arbeiten wollen.
Alexander Rempel wurde 1980 in Karaganda (ehem. UDSSR) geboren. Er lebt seit 1989 in Deutschland, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er spricht fließend Deutsch, Russisch als Muttersprache sowie verhandlungssicheres Englisch.
Nach einer Lehre zum Kaufmann im Einzelhandel war Alexander Rempel von 2001 – 2009 in der Bundeswehr aktiv, unter anderem als Personalunteroffizier einer Ausbildungskompanie. Hier absolvierte er auch sein Studium zum Betriebswirt mit der Fachrichtung Personalwirtschaft.
2010 wechselte Alexander Rempel in die Personaldienstleistungsbranche. Zuerst arbeitete er als Personal- und Kundenberater. Zwischen 2011 und 2016 war er dann als Niederlassungsleiter tätig. Ende 2016 übernahm Alexander Rempel die Leitung der Abteilung EU-Rekrutierung bei einem mittelständischen Personaldienstleister. Seit 2019 ist er Leiter des EU-Recruiting von Tempo-Team.