Einen eindringlichen Appell zusammen mit einer wissenschaftlich begründeten Anleitung zum Pause machen veröffentlichte Dr. Christian Jarrett auf der englischsprachigen Website 99u.com. Denn richtig Pause machen im heutzutage oftmals stressigen Arbeitsalltag, würden die wenigsten. Daher sei es auch kein Wunder, dass sich viele Menschen heutzutage erschöpft und ausgelaugt füllen.
Die wichtigsten Aussagen des Artikels haben wir Ihnen im Folgenden kurz zusammengefasst. Den gesamten Artikel in englischer Sprache können Sie hier einsehen.
Auch wenn es der hektische Alltag im Büro unmöglich zu machen scheint: regelmäßige Pausen sind extrem wichtig, so Jarrett. Wie ein Auto Benzin zum Fahren braucht, benötige der Mensch Pausen, um neue Energie zu schöpfen. Ansonsten leide nicht nur die Leistungsfähigkeit während des Arbeitstages. Langfristig berge ständige Anspannung und Konzentration ohne Regeneration auch gesundheitliche Risiken.
Wichtig sei jedoch nicht nur überhaupt Pausen zu machen, sondern auch wann und wie wir unsere Pausen verbringen. Hierzu sein übersichtlicher 3-Punkte-Plan:
1. Vollständig abschalten
Verschiedene Studien und Experimental-Untersuchungen zeigen, dass das, womit wir uns während der Pausen beschäftigen, wesentlichen Einfluss auf den Erholungswert hat. Die falsche Beschäftigung während der Pausen kann schlimmstenfalls den Stress-Level sogar noch weiter steigern.
Insbesondere bieten Tätigkeiten, die unserer Arbeit sehr nahe stehen, keine wirkliche Erholung. Wer den ganzen Tag am PC arbeitet und seine Pausen mit dem Smartphone verbringt oder zum Online-Shooping und Stöbern in Fachzeitschriften nutzt, erfährt hierdurch keine echte Erholung.
Daher der Rat des Psychologen: Während der Pausen vollständig abschalten oder etwas ganz anderes tun. Tagträumen, Kaffee holen, ein Plausch mit Kollegen (möglichst nicht über die Arbeit!) oder ein kurzer Spaziergang machen aus der Arbeitsunterbrechung erst eine richtige Pause mit Erholungswert.
2. Kurze Pausen, regelmäßig und frühzeitig machen
Die Zeitspanne, in der wir konzentriert am Stück arbeiten können ist begrenzt. Daher sind regelmäßige kurze Pausen wichtig und können durch eine einzige längere Pause nur schwer kompensiert werden. Je länger wir ohne Pause durcharbeiten, desto mehr Zeit benötigen wir, um wieder zu regenerieren.
Auch wenn wir vormittags noch frisch und ausgeruht sind, sollte das nicht in einem morgendlichen Arbeitsmarathon enden, der uns für den Rest des Tages die Kraft raubt. Studien belegen, dass kurze Pausen in der ersten Tageshälfte besonders wichtig sind und die Leistungsfähigkeit über den gesamten Tag positiv beeinflussen.
Daher der Rat: Auch vormittags alle 60-90 Minuten einmal kurz abschalten!
3. Raus aus dem Büro
Wie schon oben erwähnt, ist der gedankliche Abstand zur Arbeit in den Pausen ein wesentlicher Punkt für ihre Wirksamkeit. Dies gilt auch räumlich. Viele Menschen betreten jedoch morgens das Bürogebäude und verlassen es meist erst spät abends, ohne es zwischendurch zu verlassen.
Dabei ist die große Erholungswirkung von Bewegung im Freien, insbesondere in grüner Natur, belegt. Wenn Sie Gelegenheit haben, nutzen Sie zum Beispiel die Mittagspause für einen Spaziergang an der frischen Luft. So tanken Sie frische Energie und können mit räumlichem Abstand zum Büro auch besser abschalten.
Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Studie der Universität in Torronto, die Jarrett hier anführt: Demnach fühlten sich Mitarbeiter, die während der Mittagspause auf die Arbeit bezogene Tätigkeiten ausführten oder sich in der Kantine mit Kollegen über die Arbeit unterhielten am Nachmittag signifikant erschöpfter. Insbesondere gelte dies für gemeinsame Pausenzeit mit Vorgesetzten. Denn zum Arbeitsbezug komme hier auch noch der bewusste oder unbewusste Zwang hinzu, sich möglichst positiv zu präsentieren. Die Probanden standen also während der gesamten Pause erneut unter Druck.
Den gesamten Artikel mit Verweisen auf die zitierten Studien und weiteren Details finden Sie hier.