Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein universelles Menschenrecht. In Deutschland ist die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern faktisch erreicht. Im Alltag zeigen sich jedoch immer noch Unterschiede. Dies gilt auch für das Berufsleben.
Nach Angaben des statistischen Bundesamtes arbeiteten in deutschen Führungsetagen im Jahr 2021 rund 29 Prozent Frauen. Im EU-weiten Ranking der 27 Mitgliedstaaten war das Platz 20. Führend sind hier Lettland mit 45,9 Prozent sowie Polen mit 43 Prozent.
Auch die Bezahlung von Frauen liegt oftmals unter der ihrer männlichen Kollegen. 2020 lag der Gender Pay Gap bei 18 Prozent. Demnach verdienen Frauen in Deutschland fast ein Fünftel weniger als Männer.
Die Erwerbsquote von Frauen ist im Zeitraum von 1990 bis 2013 gestiegen. Seitdem stagniert sie. Von 100 Erwerbstätigen gingen 2019 46,6 Frauen einer Beschäftigung nach. Im Vergleich zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung (50,8 Prozent) sind Frauen im Berufsleben leicht unterrepräsentiert.
Deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich in der Beschäftigungsart. 2020 gingen rund 11,5 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Männer einer Teilzeitbeschäftigung nach, bei den Frauen waren es 48,8 Prozent (Quelle: Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend). In Führungspositionen ist Teilzeit, z.B. in Form von Jobsharing, noch immer die Ausnahme. Dabei könnten auch die Unternehmen von entsprechenden Sharing-Modellen profitieren.
Betrachtet man die Situation in einzelnen Berufsgruppen, gibt es ebenfalls eine sehr ungleiche Verteilung. So arbeiten im Handwerk, in der Industrie und in der Landwirtschaft relativ wenige Frauen. In kaufmännischen Berufen, im Büro und in Dienstleistungsberufen liegt ihr Anteil statistisch sogar über dem der Männer.
Die Berufschancen und die Bezahlung von Frauen haben sich in den letzten Jahren verbessert. Bis zu einer echten Chancengleichheit ist jedoch noch einiges zu tun. Eine hohe Teilzeitquote sowie die häufige Erwerbstätigkeit von Frauen in Berufen, die per se schlechter bezahlt werden, tragen maßgeblich zum Gender Pay Gap bei.
Bei Tempo-Team, sowie in der Randstad Gruppe generell, legen wir großen Wert auf Chancengleichheit für Frauen und Männer. Um die operative Geschäftsleitung kümmert sich mit Eva Barbe und Olaf Harbert eine weiblich-männliche Doppelspitze.
Rund 70 Prozent unserer Mitarbeitenden sind weiblich. 66 Prozent der Führungspositionen werden von Frauen besetzt. Auch im gehobenen Management, vom Regionalleiter aufwärts, arbeiten derzeit 55 Prozent Frauen.
Ähnliches gilt für unsere Konzernmutter. Randstad unterstützt den Genderdax, in dem Strategien und Instrumente zur Veränderung von Unternehmenskulturen entwickelt werden, um gezielt einen Beitrag zur Chancengleichheit der Geschlechter zu leisten. Bereits seit 2016 erfolgt eine Indizierung im Frauen Karriere Index. Damit lassen sich Erfolge transparent messen und geeignete Maßnahmen weiterentwickeln. Der Anteil von Frauen im Senior Management lag im Januar 2022 bei 48,7 Prozent (Quelle: Randstad New Work Trend Report #2).