25.10.2023
Über Diversity (zu deutsch „Vielfalt“) in der Berufswelt, Chancengleichheit und die Gleichstellung von Frauen und Männern wird viel diskutiert. Aber was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen? Was bedeutet Diversity für Unternehmen und Arbeitnehmer? Wir geben dir einen kleinen Überblick.
Diversity ist viel mehr als gendergerechte Sprache oder das Einführen von Frauenquoten in bestimmten Bereichen. Diversity bedeutet, die Vielfalt im Unternehmen zu leben und sie bewusst zu fördern. Alle Menschen sollen die gleichen Chancen und Möglichkeiten am Arbeitsmarkt haben.
Diversity umfasst verschiedene Dimensionen und Handlungsfelder:
Gleichstellung
Eine zentrale Herausforderung ist nach wie vor die Gleichstellung von Frauen und Männern. Um das Leben zukunftsfähig und gerecht zu gestalten, müssen Frauen und Männer auf dem gesamten Lebensweg die gleichen Chancen erhalten – persönlich, familiär ebenso wie im Beruf.
Sexuelle Orientierung
Die Arbeitswelt sollte offen für alle Menschen sein – unabhängig von deren sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität, geschlechtlichem Ausdruck oder geschlechtlicher Eigenschaften und Merkmale.
Kulturelle und religiöse Vielfalt
Die Welt ist bunt und aufregend. Diese kulturelle, religiöse und ethnische Vielfalt gilt es zu feiern. Sie ist als Quelle der Erneuerung und der Kreativität für die Menschheit ebenso wichtig wie die biologische Vielfalt für die Natur. Sie macht das Leben interessant. Und sie eröffnet für Unternehmen viele Chancen und Perspektiven.
Inklusion
Jeder Mensch hat das Recht darauf, ein Teil der gesellschaftlichen Gemeinschaft zu sein. Das Recht auf Inklusion ist in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben. Der Staat darf Menschen mit Behinderung nicht benachteiligen. Genauso wichtig sind das zivilgesellschaftliche Engagement und die Inklusion im Arbeitsleben.
Alter
Zu jung oder zu alt? Jeder Mensch sollte unabhängig von seinem Alter die Chance auf eine Teilnahme und Teilhabe am Arbeitsleben haben.
Bei Tempo-Team Personaldienstleistungen leben wir die Vielfalt und das gemeinschaftliche Miteinander. Menschen aus 14 Nationen arbeiten hier zusammen. Frauen besetzen rund 66 Prozent der Führungspositionen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Initiativen wie dem Train of Hope engagieren wir uns aktiv für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.
Gemeinsam mit unserem Mutterkonzern Randstad sehen wir uns der Umsetzung von Diversity im Unternehmen verpflichtet. Vielfalt ist unsere Kultur. Es reicht aber nicht aus, darüber zu diskutieren. Wir müssen handeln – gerade als Arbeitgeber.
Andere Unternehmen haben dies ebenfalls verstanden und setzen entsprechende Maßnahmen um. Es gibt aber noch viel zu tun. Dies zeigt ein von Randstad veröffentlichter Trendreport zum Thema Diversity in deutschen Unternehmen, der verschiedene Untersuchungen zusammenfasst.
35 Prozent der Arbeitnehmer sehen Diversität und Inklusion als wichtige Kriterien für ihre Arbeitgeberwahl. Immer mehr Menschen möchten in Unternehmen arbeiten, die Vielfalt leben und fördern.
Doch wie divers sind deutsche Unternehmen tatsächlich? Und wie stark wird dies bei der Mitarbeiterauswahl berücksichtigt? Auch hierzu hat Randstad Daten erhoben.
Demnach sind aktuell rund 61 Prozent der Arbeitnehmer männlich, 38 Prozent sind weiblich und rund 1 Prozent divers. 18 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind unter 30 Jahre alt. Auf die Altersgruppen der 30 bis 40-Jährigen entfallen 23 Prozent, 41 bis 50-Jährigen 24 Prozent, 51 bis 60-Jährigen 25 Prozent und über 60-Jährige machen 10 Prozent aus.
Betrachtet man, wie international die Belegschaften deutscher Unternehmen aufgestellt sind, ergibt sich folgende Verteilung: 25,9 Prozent haben eine hohe Variation, 39,6 Prozent zeichnen sich durch eine mittlere Variation und 25,9 Prozent durch eine eher niedrige Variation aus. Rund 8,6 Prozent besitzen keine Variation.
Vielfalt im Unternehmen beginnt schon beim Rekrutierungsprozess. Hier zeigt sich, dass nur wenige Personalabteilungen eine Absichtserklärung zur Förderung von Diversity bei der Personalbeschaffung besitzen.
Überwiegend sind es größere Unternehmen, die eine Diversity-Strategie verfolgen. 25 Prozent der Unternehmen ab 500 Mitarbeitern tun dies. Der Anteil bei Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern liegt gerade mal bei 6 Prozent. Unterschieden nach Wirtschaftszweigen sind es 12 Prozent in der Industrie, 7 Prozent im Dienstleistungsbereich und 8 Prozent im Handel.
Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein universelles Menschenrecht und schon seit Jahrzehnten ein viel diskutiertes Thema. In Deutschland ist die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern faktisch erreicht. Im Alltag zeigen sich jedoch immer noch deutliche Unterschiede. Dies gilt auch für das Berufsleben.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes arbeiteten in deutschen Führungsetagen im Jahr 2022 rund 29 Prozent Frauen. Im EU-weiten Ranking der 27 Mitgliedstaaten war das Platz 20. Führend sind hier Lettland mit 45,9 Prozent sowie Polen mit 43 Prozent.
Auch die Bezahlung von Frauen liegt oftmals unter der ihrer männlichen Kollegen. 2022 lag der Gender Pay Gap bei 18 Prozent. Demnach verdienen Frauen in Deutschland fast ein Fünftel weniger als Männer.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind die Erwerbsneigung und Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern in Deutschland in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Nur in wenigen Ländern Europas ist die Erwerbsbeteiligung insgesamt und insbesondere von Frauen so hoch wie in Deutschland.
Deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich jedoch in der Beschäftigungsart. 2021 gingen rund 11,8 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Männer einer Teilzeitbeschäftigung nach, bei den Frauen waren es 49,1 Prozent (Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend). In Führungspositionen ist Teilzeit, z. B. in Form von Jobsharing, noch immer die Ausnahme. Dabei könnten auch die Unternehmen von entsprechenden Sharing-Modellen profitieren.
Betrachtet man die Situation in einzelnen Berufsgruppen, gibt es ebenfalls eine sehr ungleiche Verteilung. So arbeiten im Handwerk, in der Industrie und in der Landwirtschaft relativ wenige Frauen. In kaufmännischen Berufen, im Büro und in Dienstleistungsberufen liegt ihr Anteil statistisch sogar über dem der Männer.
Die Berufschancen und die Bezahlung von Frauen haben sich in den letzten Jahren verbessert. Bis zu einer echten Chancengleichheit ist jedoch noch einiges zu tun. Eine hohe Teilzeitquote sowie die häufige Erwerbstätigkeit von Frauen in Berufen, die per se schlechter bezahlt werden, tragen maßgeblich zum Gender Pay Gap bei.
Bei Tempo-Team sowie in der Randstad Gruppe generell legen wir großen Wert auf Chancengleichheit für Frauen und Männer. Um die operative Geschäftsleitung kümmert sich mit Eva Barbe und Olaf Harbert eine weiblich-männliche Doppelspitze.
Rund 70 Prozent unserer Mitarbeitenden sind weiblich. 66 Prozent der Führungspositionen werden von Frauen besetzt. Auch im gehobenen Management, vom Regionalleiter aufwärts, arbeiten derzeit 55 Prozent Frauen.
Ähnliches gilt für unsere Konzernmutter. Randstad unterstützt den Genderdax, in dem Strategien und Instrumente zur Veränderung von Unternehmenskulturen entwickelt werden, um gezielt einen Beitrag zur Chancengleichheit der Geschlechter zu leisten.
Bereits seit 2016 erfolgt eine Indizierung im Frauen-Karriere-Index. Damit lassen sich Erfolge transparent messen und geeignete Maßnahmen weiterentwickeln. Der Anteil von Frauen im Senior Management lag im Januar 2022 bei 48,7 Prozent (Quelle: Randstad New Work Trend Report #2).
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