Tagträume: Über Umwege zum Ziel

Kreativität im Job und Tagträume

Die Gedanken sind frei - und gehen oft ungewöhnliche Wege. Wer sich aber voll auf eine Aufgabe konzentriert, unterdrückt das gedankliche Abschweifen. Dabei hilft dies in bestimmten Situationen, Probleme zu lösen. Wie das funktioniert, haben Forscher des Max-Planck-Instituts Leipzig untersucht.

Jeder Autofahrer weiß: Wer sich nicht auf seine Umgebung konzentriert, macht Fehler. Darum gelten Gedanken, die mit dem aktuellen Geschehen um uns herum nichts zu tun haben, als Aussetzer - nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch bei der Arbeit. Tagträume führen nicht zum Ziel, sondern lenken ab. Wer ein Problem unbedingt lösen will, konzentriert sich darum besonders stark darauf und schiebt alles andere, was in seinem Kopf vorgeht, beiseite.

Dabei ist das gedankliche Abschweifen bei der Suche nach Lösungen sehr hilfreich, wie Forscher des Max-Planck-Instituts (MPI) in Leipzig gemeinsam mit ihren Kollegen an der Universität York nun festgestellt haben. Dazu haben die Wissenschaftler Zusammenhänge zwischen häufigen Tagträumen und einer veränderten Hirnstruktur mithilfe einer Magnetresonanztomographie untersucht.

Die Probanden haben zunächst selbst eingeschätzt, wie häufig sie ihre Gedanken spontan abdriften lassen. Durch den Abgleich mit den Messergebnissen aus den Hirnscans ergab sich ein spannendes Bild: "Wir haben herausgefunden, dass bei Menschen, die häufig gewollt mit ihren Gedanken abschweifen, der Cortex im Stirnbereich des Gehirns dicker ausgebildet ist", erklärt Johannes Golchert, Doktorand am MPI und Erstautor der Untersuchung.

An dieser Stelle überlappen sich zwei wichtige Hirnnetzwerke: Das eine ist besonders aktiv, wenn Menschen ihre Aufmerksamkeit auf Informationen aus ihrem Gedächtnis richten. Das andere kümmert sich um die Konzentration, indem es irrelevante Reize hemmt.

Das Ergebnis der Wissenschaftler beweist: Studienteilnehmer, die ihren Tagträumen gezielt nachgehen konnten, prägten diese Verknüpfungen stärker aus.

Für Arbeitnehmer bedeutet das: Wer trotz langem Hin- und Herüberlegen keine zufriedenstellende Lösung für ein Problem findet, sollte seinem Gehirn eine kleine Pause gönnen.

Denn während der Mensch sich ablenkt, wechselt sein Gehirn in einen Modus, bei dem es quasi im Hintergrund Informationen aus dem Gedächtnis miteinander verknüpft. Je spannender das Problem ist, desto reizvoller ist auch unterbewusst dessen Lösung: Während wir uns vordergründig mit etwas völlig anderem beschäftigen, arbeiten die Synapsen im Hintergrund weiter an der kniffligen Aufgabe.

In dieser Zeit entstehen und reifen viele neue Ideen - bis hin zum plötzlichen "Heureka!"-Moment, in dem die Antwort auf eine schwierige Frage ganz klar, aber eben auch unverhofft erscheint.

Die bewusste Ablenkung als Teil der regulären Arbeit - damit das funktioniert, hilft Mitarbeitern in ihrem Tätigkeitsfeld entsprechender Freiraum. Wie Arbeitnehmer diesen konkret ausgestalten und wie Unternehmen sie dabei fördern können, lässt sich allerdings nicht schablonenartig bestimmen. Für manche genügt ein Blick aus dem Fenster, andere brauchen einen ausgedehnten Spaziergang, um sich von der aktuellen Tätigkeit abzulenken und dem Gehirn so die Möglichkeit zu geben, sich auszuruhen.

Wichtig ist eine Unternehmenskultur, die zum einen Verständnis für solche kreativen Pausen entwickelt. Zum anderen aber auch ihren Angestellten vertraut, solche Denkpausen nicht auszunutzen.
Besonders dort, wo kreative Lösungen gefragt sind, lohnt sich diese Freiheit den Mitarbeitern gegenüber. Zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Produkte oder neuer Geschäftsmodelle.

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