Vom Dachdecker zum Erzieher? Immer mehr Menschen entscheiden sich auch im fortgeschrittenen Alter für einen Berufswechsel. Eine herausragende Eigenschaft dieser lebenserfahrenen Quereinsteiger: Sie sind besonders motiviert und bringen wertvolle Soft Skills mit.
Von Schreinern über Bankangestellte bis hin zu Juristen: Jannes Boekhoff kennt viele Beispiele für wechselwillige Arbeitnehmer und berichtet hierüber in unserer Kundenzeitschrift „Team Work“. Boekhoff ist Fachreferent in der Koordinationsstelle „Chance Quereinstieg“ an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin und begleitet bundesweit Modellprojekte, in denen Männer und Frauen den Quereinstieg in den Erzieherberuf wagen.
Sie kommen aus mehr als 150 verschiedenen Jobs. Jedoch haben alle eines gemeinsam: Sie sind auf der Suche nach einer für sie sinnstiftenden Tätigkeit. Gerade für erfahrene Arbeitnehmer ist dies ein wichtiger Antrieb: Eine berufliche Neuorientierung 15 bis 20 Jahre vor der Rente kostet besonders viel Mut und Energie.
Doch wenn der neue Beruf zur Persönlichkeit des Quereinsteigers passt, funktioniert der Wechsel. Dabei sind ältere Jobwechsler in der Regel besonders engagiert und zuverlässig.
„Lebenserfahrene Seiteneinsteiger sind oftmals eine Bereicherung für ihre neuen Kollegen.“ Ihr positiver Einfluss reicht dabei von besonderer Umsichtigkeit im Arbeitsalltag bis hin zu Stressbewältigungskompetenzen, von denen alle Kollegen profitieren.
Ältere Quereinsteiger sind zudem häufig selbstbewusst: Sie bringen neue und unbekannte Kompetenzen und Perspektiven mit. „Das macht die Arbeit mit ihnen manchmal sehr herausfordernd. Wer aber die konstruktive Auseinandersetzung mit ihnen nutzt, um bestehende Prozesse zu hinterfragen, kann letztlich die Qualität der Arbeit verbessern.“