Wer Mitarbeiter halten will, sollte ihnen einen angemessenen Freizeitausgleich und ein gutes Arbeitsklima bieten. Akademiker kündigen eher, wenn ihnen kein Handlungsspielraum gewährt wird. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Rundstedt Studie Talends & Trends 2017.
Nur eines sei schwerer, als im „War for Talents“ fähige Mitarbeiter zu finden: die Talente im Unternehmen zu halten, resümiert der Outplacement Spezialist in einer Pressemitteilung zur neuen Studie.
Was können Unternehmen tun, um ihre fähigsten Mitarbeiter nicht an die Konkurrenz zu verlieren und was bewegt die Mitarbeiter tatsächlich zur Kündigung? In der jüngsten repräsentativen Talents & Trends-Befragung hat Rundstedt dies unter 1.020 Teilnehmern ermittelt.
Demnach sollten Unternehmer ein besonderes Auge auf die Zeitkonten der Mitarbeiter haben, denn Hauptkündigungsgrund für Arbeitnehmer sei ein fehlender Ausgleich für angefallene Überstunden. Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) würden ihren Job kündigen, wenn der Arbeitgeber für Überstunden keinen angemessenen Ausgleich bietet.
Ein weiterer wichtiger Punkt für viele Arbeitnehmer ist das Arbeitsklima: Wie verhalten sich die einzelnen Mitarbeiter in den Teams? Gibt es Spannungen oder Ungerechtigkeiten? Ein schlechtes Arbeitsklima wird als zweithäufigster Kündigungsgrund angegeben (65 Prozent), gefolgt von andauerndem Stress und Leistungsdruck. 60 Prozent der Befragten sehen in engen Timings und unhaltbaren Deadlines echte Kündigungsgründe.
Die Gruppe der Hochschulabsolventen reagiert besonders negativ auf Überstunden und schlechtes Arbeitsklima: 74 Prozent von ihnen sehen einen fehlenden Ausgleich in Form von Freizeit oder Lohn als Kündigungsgrund an, 72 Prozent würden bei schlechtem Klima am Arbeitsplatz einen Jobwechsel erwägen.
Weitere wichtige Aspekte für Zufriedenheit im Job sind den Studienergebnissen zufolge eine gute Feedback-Kultur sowie Freiräume für eigenverantwortliches Handeln, wobei gerade hier die Bedeutung für die einzelnen Peergroups stark variiert.
„Die Studienergebnisse zeigen deutlich: Wer seine Mitarbeiter im Unternehmen halten möchte, muss ein attraktives Gesamtpaket anbieten“, wird Dr. Christian Siemen, Senior Experte Personalumbau und Retention, in der Pressemeldung zitiert. Dieses Gesamtpaket kann jedoch durchaus unterschiedlich sein. So betont er ausdrücklich die Varianzen in den Studienergebnissen: „Die Ergebnisse zeigen, dass die individuellen Unzufriedenheiten und Entwicklungswünsche je nach Bildungshintergrund sehr unterschiedlich sind. Daher ist es wichtig, dass sich Führungskräfte regelmäßig mit ihren Mitarbeitern auf informeller Ebene austauschen, um diese rechtzeitig erkennen und darauf reagieren zu können“.
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