Raus aus der mentalen Komfortzone: Arbeitgeber profitieren davon, wenn Mitarbeiter außerhalb gewohnter Strukturen denken können - und ihre Gedanken auf offene Ohren treffen. Otmar Ehrl, Geschäftsführer des Querdenker-Clubs, plädiert in unserer Kundenzeitschrift TeamWork für größere mentale Freiräume in deutschen Unternehmen.
Denn Querdenker ermöglichen häufig den Fortschritt ihrer Unternehmen. "Was deutschen Unternehmen fehlt, ist ein Chief Querdenker Officer", erklärt Otmar Ehrl. Der Geschäftsführer des Querdenker-Clubs weiß aus Erfahrung, dass sich viele Unternehmen gerne Begriffe wie "innovativ" oder "zukunftsweisend" auf die Fahne schreiben. Firmenintern gibt es jedoch selten Freiräume, um genau solche Denkansätze bei den Mitarbeitern zu fördern. Im Gegenteil:
Wer neue Ideen einbringt und andere Wege gehen will, gilt als Querulant. "Der hat jedoch mit seinem Job abgeschlossen, während Querdenker etwas bewegen wollen und viel Herzblut einbringen. Wer genau hinschaut, erkennt den Unterschied", betont der Diplom-Wirtschaftsingenieur. Statt einzig darauf zu setzen, einmal geschaffene Strukturen auszubauen, erfolgreiche Produkte zu pflegen und das eigene Geschäftsfeld abzusichern, sollten Unternehmen nach seiner Einschätzung mehr Raum für unbequeme Freigeister schaffen.
In diesem Sinne empfiehlt er, Mitarbeiter zum kritischen Hinterfragen einzuladen - egal ob Fließbandarbeiter oder Vorstandsmitglied. Um Innovationen im eigenen Unternehmen zu fördern, ist eine offene Unternehmenskultur wichtig, die nicht nur Mitsprache, sondern auch Fehler erlaubt. Nur so können Querdenker ihr Potenzial entfalten.
Denn: "Wer permanent auf Widerstand stößt, wird sich irgendwann desillusioniert anpassen - oder eine eigene Firma gründen", so Ehrl.