Dieser Frage geht ein aktueller Beitrag auf Ingenieure.de nach und beleuchtet Berufsperspektiven für Ingenieure im Bergbau. Wer nicht regelmäßig mit dem Thema betraut ist, wird vielleicht überrascht sein: Die Berufsperspektiven für Ingenieure im Bergbau in Deutschland sind gut. Auch hier herrscht Fachkräftemangel und die aktuellen Ausbildungszahlen decken nicht den tatsächlichen Bedarf am Arbeitsmarkt.
Mit Schließung der letzten Zechen sind die Aufgaben und Arbeiten im Bergbau nicht beendet. Dies verdeutlichen die unzähligen Senkungsrisse in den Gebäuden im Ruhrgebiet ebenso wie spektakuläre Einzelereignisse, beispielsweise als der Bahnhof Essen 2013 mehrere Tage vom Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn abgeschnitten werden musste, weil unter den Schienen Hohlräume entdeckt wurden.
Der sogenannte Nachbergbau ist eine langfristige Aufgabe – unter anderem, weil es die Erde auch nach Jahrzehnten nicht vermag die Hohlräume in den ersten rund 100 Metern Tiefe von alleine und ohne Auswirkungen auf die Erdoberfläche zu schließen.
„In den letzten Jahren ist erstmals ein ganzheitliches Konzept für den Nachbergbau entstanden, das die Herausforderungen unter Tage, das Flächenrecycling, die Materialforschung sowie den Strukturwandel einbezieht“, sagt hierzu Jürgen Kretschmann, Präsident der Technische Hochschule Georg Agricola (THGA). Seine Hochschule bietet einen eigenen Masterstudiengang Geoingenieurwesen und Nachbergbau an. Die Studierendenzahlen könnten den tatsächlichen Bedarf jedoch bei weitem nicht decken.
Doch nicht nur im Nachbergbau, an der THGA sieht man auch weiterhin großen Nachfrage nach klassischen Bergbauingenieuren. Einer müsse schließlich wissen, was Windschacht, Erbstollen und Wasserlösestollen sind und mit dem Wissen eines Bergmanns die Fragen des Nachbergbaus begleiten, wird Stiftungsprofessor Tobias Rudolph zitiert.
Darüber hinaus gibt es im deutschen Bergbau nicht nur Braun- und Steinkohle, sondern auch beachtliche Vorkommen anderer mineralischer Rohstoffe wie Sande, Kiese und Salze, die abgebaut werden. Für das Jahr 2017 ermittelte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) rund 609 Millionen Tonnen nichterneuerbare Rohstoffe, die in Deutschland gewonnen wurden. Auch hierfür werden Bergbauingenieure gebraucht.
Folgt man der Darstellung der Autoren, ist der Beruf des Ingenieurs im Bergbau mit seinen verschiedenen Spezialisierungen auch in Deutschland nach wie vor sehr zukunftsträchtig. Darüber hinaus ergeben sich für gut ausgebildete Bergbau-Ingenieure natürlich auch im Ausland interessante Berufsoptionen. Und nicht zuletzt könnte die Disziplin des Nachbergbaus künftig zum Exportschlager werden, wenn in den Ländern, in denen aktuell umfangreich Steinkohle als Energieträger unter Tage abgebaut wird, die Zechen geschlossen werden.
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