Um sich bei der Arbeit auf das Wesentliche zu konzentrieren, hilft es, das Bewusstsein mit Ritualen zu trainieren, weiß Eriko Kopp-Makinose. Sie berät Menschen dabei, achtsam mit sich selbst und ihrer Umgebung zu sein.
Eine eingehende E-Mail blinkt auf dem Bildschirm auf, das Telefon beginnt zu klingeln, ein Kollege nähert sich dem Schreibtisch – bei der täglichen Arbeit ziehen ganz unterschiedliche Reize unsere Aufmerksamkeit auf sich. Oft verleiten sie den Verstand dazu, förmlich hin und her zu rasen. Es gibt jedoch praktische Methoden, die dabei helfen, die Ruhe zu bewahren, Grenzen zu ziehen und ein eigenes Tempo zu finden.
Eriko Kopp-Makinose lehrt seit mehreren Jahren, wie Verlangsamungs- und Achtsamkeitsrituale helfen, den Verstand zu beruhigen. „Wenn wir lernen, unsere Gedanken gezielt auf eine bestimmte Empfindung zu lenken, sind wir stärker im Hier und Jetzt verbunden“, erklärt die Traumatherapeutin und Beraterin. „Zum Beispiel, indem wir erspüren, wie wir uns gerade auf der Sitzfläche unseres Stuhls positionieren, ob die Waden angespannt oder locker sind.“ Auch die Entscheidung, auf dem Weg zur Arbeit etwas langsamer zu spazieren als gewöhnlich und unseren Blick dabei entlang der Straße und Häuserfassaden wandern zu lassen – mit der Aufmerksamkeit darauf, „was den Augen guttut“ –, lässt uns entschleunigen, durchatmen und ein wenig Selbstfürsorge praktizieren. In kleinen Schritten lehrt die ausgebildete Heilpraktikerin außerdem, während Besprechungen zunächst den Raum und die Stimmung der anderen Menschen wahrzunehmen. Schon über ein kurzes verabredetes Schweigen können Teilnehmer ihre Unruhe ablegen und sich besser auf ihr Gegenüber einstellen.