Eine unliebsame Aufgabe, ein unfreundlicher Kunde, oder ein Kollege, der in einer Unterhaltung versehentlich einen wunden Punkt trifft: Es gibt viele Auslöser für Frust im Job – und dieser wirkt schnell ansteckend. Was tun, um sich aus der Frustfalle zu befreien?
„Wer sich während der Arbeit über etwas ärgert, sollte sich zunächst eine kurze Pause gestatten“, rät Motivationscoach Kathrin Schumann im Gespräch für unsere Kundenzeitschrift TeamWork. Die Pause hilft dabei, Distanz zum auslösenden Ereignis zu gewinnen.
„Wenn ich das Bedürfnis habe, mich mit einem Kollegen auszutauschen, sollte ich mir überlegen, ob ich mit einem Menschen sprechen will, der mich in meinen Frust bestärken wird oder mit jemandem, der mir eine andere Sichtweise aufzeigen kann.“ Zwar wirkt das Anstimmen eines kollegialen Frustkanons kurzfristig befreiend, langfristig verstärkt er jedoch negative Gefühle, die mit der Arbeit verbunden sind.
Stattdessen ist es hilfreicher zu überlegen, was der Betroffene selbst an der Situation verändern kann: Zum Beispiel mit dem Chef über den Zuschnitt des eigenen Aufgabengebiets sprechen, oder mit einem Kollegen über den Tausch von Verantwortlichkeiten für einen Kunden.
Des Weiteren hilft es auch, wenn Mitarbeiter eine Liste über die Momente aufstellen, in denen ihnen die Arbeit leicht von der Hand geht und in denen sie positives Feedback von Kollegen oder dem Chef erhalten.
„So entsteht über einige Wochen eine Aufstellung dessen, was im Job gut läuft und motiviert“, erklärt Kathrin Schumann. Auch Kollegen zu loben ist nicht allein Sache des Chefs: Wer regelmäßig ehrliche Anerkennung und Wertschätzung im Team zeigt, verbessert die Arbeitsatmosphäre nachhaltig. Mit diesem emotionalen Polster lassen sich dann auch Frustmomente besser abfangen.