Wer beruflich vorankommen möchte, muss zu Veränderungen bereit sein. Daher gelten häufige Stellenwechsel für manche noch immer als Zeichen von Agilität und Zielstrebigkeit. Erscheint die Suche nach neuen Herausforderungen und Entwicklungen jedoch als regelrechte Hatz von einem Arbeitgeber zum Nächsten, werden Personalentscheider skeptisch.
Denn die Einarbeitung kostet ein Unternehmen viel Geld. Dies gilt vor allem für Fach- und Führungskräfte. Ein vorschnelles Ausscheiden vernichtet diese Investitionen. Schlimmer noch: Fehlende Kontinuität in der Besetzung verantwortungsvoller Positionen kann weitere Folgeschäden begründen. Begonnene Projekte werden nicht fertig, gerade erst geknüpfte Kundenbeziehungen wackeln oder weitere Mitarbeiter aus der Abteilung entscheiden sich ebenfalls zu einem Wechsel.
Dies ist auch den Personalentscheidern in Unternehmen bewusst. Eine lange Liste von Jobs und Arbeitgebern ist daher nicht immer ein Turbo für die eigene Karriere. Im Gegenteil, sie kann ihr beträchtlich entgegenwirken. Denn unstete Job Hopper sind nicht gerne gesehen.
Häufige Wechsel im Lebenslauf lassen zudem Ihre Loyalität zum Arbeitgeber hinterfragen, sie können als Opportunismus gedeutet werden oder Zweifel an Ihrer Kompetenz und Teamfähigkeit begründen.
Karriereplanung und Stellenwechsel mit Augenmaß
Doch was rechtfertigt einen Stellenwechsel? Wie lange sollten Sie auf einer Position ausharren, bevor der nächste Schritt gegangen werden darf?
Pauschal ist dies schwer zu beantworten. Sicher ist jedoch, ein Wechseln innerhalb Jahresfrist sollte die absolute Ausnahme und gut begründet sein. Auch die oftmals zitierte Drei-Jahre-Regel erscheint für viele Positionen sehr kurz. Das gilt vor allem, wenn der Lebenslauf eine regelmäßige Veränderung in diesem Turnus erkennen lässt.
Prüfen Sie daher kritisch Ihre Beweggründe, die den Jobwechsel für Sie attraktiv machen. Und hinterfragen Sie auch, wie diese Beweggründe auf Ihren neuen Arbeitgeber wirken:
Mit Blick auf Ihren gesamten Lebenslauf ist es für den Personalentscheider wichtig, einen roten Faden zu erkennen, der mit Ihren Beweggründen übereinstimmt, Brüche in Ihrer Erwerbsbiographie erklärt und natürlich auch Vorteile für den neuen Arbeitgeber verspricht. Allzu häufige Wechsel mit weniger als fünf Jahren Betriebszugehörigkeit werden oftmals Zweifel sähen.