Viele Arbeitnehmer möchten gerne von zu Hause arbeiten und verbinden diese Arbeitsform mit mehr Freiheit, Selbstbestimmung und schließlich einem Zuwachs an Lebensqualität. „Kein Stau auf dem Arbeitsweg, nie wieder dicke Luft im Großraumbüro“, fasst die FAZ das Wunschdenken zusammen und analysiert, inwiefern Wunsch und Realität übereinstimmen.
Hierbei betrachtet der Artikel unterschiedliche Formen der Heimarbeit anhand konkreter Fallbeispiele und zieht auch wissenschaftliche Studien zum Thema zu Rate. Das Fazit ist durchaus differenziert. Und das Arbeiten im Homeoffice bzw. in Heim- oder Telearbeit hat nicht nur positive Aspekte.
Natürlich gibt es große Unterschiede in den einzelnen Branchen, die Heimarbeit begünstigen oder ihr entgegenstehen. So können zum Beispiel Programmierer, Rechtsanwälte oder Ingenieure zumindest einen Teil ihrer Tätigkeiten leichter vom heimischen Arbeitszimmer aus bewältigen als andere Berufsgruppen. Auch gibt es unterschiedliche Präferenzen, z.B. zwischen Männern und Frauen, was das Bedürfnis nach persönlichem Austausch mit den Kollegen betrifft.
Statistisch auffallend sei, dass die Anzahl an Nachtarbeit, Wochenendarbeit und Überstunden bei Heimarbeitern signifikant über den Durchschnitt liege – oftmals ohne entsprechende Zuschläge, Entlohnung oder Ausgleich. Auch ist die Arbeit aus dem Homeoffice gesetzlich schlechter gestellt, z.B. in Bezug auf Arbeits- und Versicherungsschutz.
Ein weiteres Problem sehen die Autoren in der Gefahr von Isolation und langfristig dadurch entstehenden negativen Auswirkungen auf die Psyche. Wie groß diese Gefahr im Einzelfall ist, sei natürlich sehr unterschiedlich: Typ, Umfeld und Art der Beschäftigung spielen eine entscheidende Rolle, ob Heimarbeit als positiv oder negativ empfunden wird. Ebenso wie es am Einzelnen liegt, ob ihn die nun fehlende räumliche Trennung von Berufs- und Privatleben belastet.
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