Die aktuellen Arbeitslosenzahlen der Agentur für Arbeit sind rekordverdächtig und so niedrig wie zuletzt vor 25 Jahren. Eine erfreuliche Entwicklung, die jedoch auch eine Kehrseite hat: Für Unternehmen wird es immer schwieriger qualifiziertes Fachpersonal zu finden und zu halten. Der Aufbau eines guten Images als Arbeitgeber, einer Arbeitgebermarke oder Neudeutsch auch „Employer Branding“, spielt daher eine große Rolle für einen erfolgreichen Rekrutierungsprozess. Doch nicht immer gelingt dies so, wie es sollte.
Erfolgreiches Employer Branding bietet gleich mehrfachen Ertrag: Es ist ein großartiges Instrument, um die besten Talente für Ihre Teams zu gewinnen. Es hilft, aktuelle Mitarbeiter zu motivieren und zu halten. Und der Aufbau einer herausragenden Arbeitgebermarke hat natürlich auch positive Effekte auf das allgemeine Firmenimage, es stärkt nachhaltig das Ansehen und die Bekanntheit Ihres Unternehmens.
Da Employer Branding in direkter Verbindung zu Ihren Mitarbeitern und Bewerbern steht, ist es jedoch mehr als bloße Werbung und verlangt in besonderem Maße nach Authentizität und Verankerung im Unternehmen selbst. Das propagierte Unternehmensbild muss sich in der Realität wiederfinden. Sonst drohen die Bemühungen zu scheitern.
Seien Sie authentisch. Wenn das Bild, welches Ihr Unternehmen von sich in der Öffentlichkeit als Arbeitgeber zeichnet, nicht der Realität entspricht, wird das Employer Branding mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern.
Ein paar Beispiele: Großartige Karrierechancen werden offensiv im Rahmen des Employer Branding beworben, in Wahrheit gibt es jedoch kaum Aufstiegsmöglichkeiten, geschweige denn ein wirkliches Karriere-Entwicklungsprogramm. Oder in der Außendarstellung werden die vielzitierte "Work-Life-Balance" und die flexiblen Arbeitsmöglichkeiten im Unternehmen schmackhaft hervorgehoben, hinter den Kulissen herrscht jedoch nach wie vor die Stechuhr.
Was Sie tun können: Leben Sie im Unternehmen, womit sie sich brüsten. Schlicht und einfach.
Wie bereits erwähnt: Das nach außen gezeichnete Bild als Arbeitgeber muss im Unternehmen verankert sein. Beim Employer Branding geht es nicht nur um potenziellen Kandidaten. Es geht auch um die tatsächlich gelebte Unternehmenskultur, um das Arbeitsklima und ganz konkret: um Ihre Angestellten. Nicht zuletzt sind sie in diesem Fall die stärksten und glaubwürdigsten Markenbotschafter.
Employer Branding ist eine großartige Anwerbungsstrategie im Bereich von Karriere-Website, Social Media, E-Mails etc. Doch der absolute Kern des Employer Branding beginnt im Unternehmen. Wenn Work-Life-Balance und flexible Arbeitsgestaltung Ihr Arbeitgeber-Image prägen sollen, dann müssen den Mitarbeiter auch Möglichkeiten wie Home Office, Gleitzeit oder flexible Arbeitszeitkonten zur Verfügung stehen.
Das spricht sich rum und stärkt die Arbeitgebermarke, nicht nur bei engen Freunden und in der Familie. “Ja, mein Unternehmen erlaubt ein flexibles Leben! Es ist wirklich hilfreich.“ Zudem erhöhen sich Ihre Chancen wertvolle Mitarbeiter langfristig zu halten und zu motivieren.
Verfügt Ihr Unternehmen über einen geeigneten Eingliederungsprozess?
Der Aufbau eines neuen, leistungsstarken Mitarbeiters endet nicht mit Unterschrift des Arbeitsvertrages oder der Vorstellungsrunde bei seinen Kollegen. Wenn er sich dann anschließend ganz alleine zurechtfinden muss, steigt die Wahrscheinlichkeit für ein Scheitern und Unzufriedenheit.
Eine gute Einarbeitung weckt Begeisterung und Zuversicht, sie setzt Erwartungen und regt Engagement an. Geben sie die notwendigen Hilfestellungen, damit ein neuer Mitarbeiter schnell zurechtkommt und zum Leistungsträger werden kann. Hierfür sind sowohl fachliche Unterstützung als auch soziale Komponenten wichtig.
Überprüfen Sie, was Personalführung in Ihrem Unternehmen bedeutet, wie die Einarbeitung neuer Mitarbeiter im Unternehmen erfolgt und wie Sie diesen Prozess gegebenenfalls verbessern können. Sie gewinnen zweifach: erstens einen zufriedenen, leistungsbereiten Mitarbeiter, zweitens einen neuen Führsprecher, der die Botschaften Ihres Employer Branding glaubhaft unterstützt.