Die Zahl der Menschen ohne Arbeit ist im März gegenüber dem Februar um 77.000 zurückgegangen. Im März 2021 waren 2.827.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 6,2 Prozent. Die Frühjahrsbelebung fiel damit dieses Jahr sogar etwas lebhafter aus als allgemein üblich. Der Arbeitsmarkt zeigt sich stabil, die allgemeine Situation ist jedoch nach wie vor sehr unsicher.
Sorgen bereiten Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), vor allem die Situation der Langzeitarbeitslosen, der Ausbildungsmarkt sowie das Vorgehen der Politik. Sollte es aufgrund der zögerlichen Umsetzung von Maßnahmen zu einer Situation kommen, in denen Schließungen in der Industrie notwendig werden, könne dies große Auswirkungen auch auf den Arbeitsmarkt haben.
Die Arbeitsmarktforscher der BA erwarten, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im ersten Quartal 2021 einen Dämpfer erfahren hat. Angesichts der Infektionsdynamik sei ein noch längerer Lockdown zu erwarten.
Die Öffnung bestimmter Dienstleistungsbranchen und von Teilen des Einzelhandels verzögert sich, weil in vielen Bundesländern die sogenannte Notbremse greift. Die Industriekonjunktur zog allerdings weiter an.
Ebenfalls positiv: Die Aussicht auf eine breitere Verfügbarkeit von Impfstoffen und eine effektivere Teststrategie lassen den Geschäftsklimaindex erneut steigen. Der Arbeitsmarkt zeige sich auch in den aktuellen Daten sehr widerstandsfähig, so das Fazit der BA.
Die absolute Zahl der Arbeitslosen liegt im März mit 2.827.000 um 77.000 niedriger als im Vormonat. Saisonbereinigt ist sie um 8.000 gesunken. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent. Im Vergleich zum März des vorigen Jahres hat sich die Arbeitslosenzahl um 492.000 erhöht, ein Plus von 1,1 Prozentpunkten.
Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im März bei 3.624.000 Personen. Das waren 344.000 mehr als vor einem Jahr.
„Im März gab es am Arbeitsmarkt eine spürbare Frühjahrsbelebung – und das, obwohl die Infektionen steigen und die Einschränkungen für einige Wirtschaftsbereiche nach wie vor bestehen. Insgesamt zeigt der Arbeitsmarkt aber weiter sehr deutliche Spuren der nun seit einem Jahr andauernden Krise“, bewertete Detlef Scheele anlässlich der monatlichen Pressekonferenz der BA in Nürnberg.
Zahlen auf einen Blick
Ausführliche Informationen und Analysen finden Sie im Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt