Das Wirtschaftswachstum hat weiterhin positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Arbeitslosenzahl ist so niedrig wie seit langem nicht mehr. Ein neues Rekordtief erreichte die Arbeitslosenquote für die Berufs-Gruppe der Akademiker. Sie ist so niedrig wie seit 37 Jahren nicht mehr.
Dies gab am Dienstag, den 10.10.2017 das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bekannt. Im Jahr 2016 lag die Arbeitslosenquote für die Gruppe der Akademiker bei 2,3 Prozent. Sie ist damit gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte gesunken.
Eine niedrigere Arbeitslosenquote gab es bei den Akademikern zuletzt im Jahr 1980 mit 1,8 Prozent. Bis 1984 stieg sie aber bereits wieder auf 4,5 Prozent an und lag damit fast doppelt so hoch wie heute.
Das Arbeitslosigkeitsrisiko hänge eng mit der Qualifikation zusammen: "Je höher die Qualifikation, desto besser ist die Position auf dem Arbeitsmarkt", betont hierzu Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen, in einer Pressemeldung. Bildung sei nach wie vor der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Das gelte in Zukunft umso mehr, da die Anforderungen in der Arbeitswelt weiter steigen werden, nicht zuletzt durch die Digitalisierung.
Aber nicht nur für Akademiker sieht es gut aus. Auch allgemein liegt die Arbeitslosenquote auf einem extrem niedrigen Niveau. Und viele Experten gehen davon aus, dass die Arbeitslosenzahlen in Deutschland aufgrund des anhaltenden, stabilen Wirtschaftswachstums weiter sinken. Erst kürzlich hatte die Bundesregierung ihre Konjunkturprognose für die nächsten Jahre nach oben korrigiert.
2016 ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland im dritten Jahr in Folge gesunken. Die Gesamtquote des IAB nach Qualifikationen berechnet sich auf 6,2 Prozent und hat damit den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. Da der Berechnung dieser Quote eine andere Datenbasis zugrunde liegt, weicht sie von der amtlichen Quote (6,1 Prozent) geringfügig ab.
Verbessert hat sich die Beschäftigungssituation nicht nur bei den Akademikern, sondern auch für Personen mit einer beruflichen Ausbildung. Ihre Arbeitslosenquote lag 2016 mit 4,2 Prozent fast einen halben Prozentpunkt niedriger als im Jahr 2015.
Personen ohne Berufsabschluss sind von Arbeitslosigkeit nach wie vor besonders betroffen. In dieser Gruppe war 2016 mit 19,1 Prozent knapp jeder Fünfte ohne Arbeit. Im Vorjahresvergleich hat sich die Quote aber auch hier um rund einen Prozentpunkt verringert.
"Der Arbeitsmarkt ist derzeit insgesamt sehr aufnahmefähig. Daher ist die Arbeitslosenquote Geringqualifizierter trotz der hohen Flüchtlingszahlen und trotz der Mindestlohneinführung zurückgegangen. Die Arbeitslosigkeit Geringqualifizierter bleibt allerdings hoch", erklärt hierzu IAB-Forscher Weber.
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