Mitarbeiterführung und Mitarbeitermotivation sind wesentliche Aufgaben von Führungskräften. Dabei stellt sich immer wieder die Frage, wie bringt man Wertschätzung zum Ausdruck und gibt die richtigen Anreize zu neuen Höchstleistungen?
Viel diskutiert wird in diesem Zusammenhang die Wirkung von sogenannten extrinsischen Anreizen, wie z.B. Boni, Prämien oder Gehaltserhöhungen, und intrinsischer Motivation, die durch Sinnhaftigkeit, Teilhabe und Verantwortung entsteht.
Die Aussicht auf eine höhere Bezahlung oder Prämien kann durchaus motivationsfördernd sein. Allerdings zeigt sich in der Praxis auch, dass ihre Wirkung meist nur kurzfristig anhält.
Gerade die Wirkung von Prämien kann sogar ins Gegenteil umschlagen, denn sehr schnell werden sie als fester Bestandteil der Entlohnung empfunden. Fällt eine künftige Prämie geringer aus, wird diese nicht mehr als motivierende Belohnung wahrgenommen, sondern kann unterbewusst sogar als Gehaltskürzung empfunden werden. Man spricht hier vom sogenannten „Plateau-Effekt“.
Menschen sind bereits aus sich selbst heraus zum Handeln motiviert. Diese Motivation gilt es zu stärken, indem Führungskräfte ihren Mitarbeitern die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit verdeutlichen.
Gerade in größeren Unternehmen versteht sich der einzelne Mitarbeiter oftmals als „kleines Rädchen“ im Getriebe. Aber welche Bedeutung hat dieses Rädchen? Was würde alles nicht funktionieren, wenn es sich nicht mehr dreht?
Auch die Übertragung von mehr Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit kann sehr stark als intrinsischer Motivationsfaktor wirken, ebenso Teamgeist und das Erreichen gemeinsamer Ziele.
Da jeder Mensch anders ist, sind auch die Anreize, die zu intrinsischer Motivation führen, im Detail unterschiedlich. Gute Führungskräfte können erkennen, worin die intrinsische Motivation eines Mitarbeiters liegt und ihm dann die dazu passende Aufgabe übertragen.
Für die meisten Menschen ist die intrinsische Motivation der wesentliche Faktor, um langfristig erfolgreich und zufrieden in einem Unternehmen arbeiten zu können. Dennoch müssen auch die externen Rahmenbedingungen stimmen. Es gibt also kein „Entweder - oder“.
Dies beschreibt sehr gut die Zwei-Faktoren-Theorie von Frederick Herzberg: Herzberg unterscheidet sogenannte Hygienefaktoren und Motivatoren, die beide gemeinsam auf die Arbeitsmotivation einwirken.
Motivatoren fördern die Arbeitsmotivation unmittelbar. Zu Ihnen gehören Faktoren wie Verantwortungsübernahme, Anerkennung und Leistungsstolz.
Zu den Hygienefaktoren zählen äußere Anreize wie Entlohnung, Arbeitsbedingungen oder Führungsstil. Sind sie zu schwach ausgeprägt, führt auch dies zu Unzufriedenheit.
Ausführlicher setzt sich Führungskräftecoach Olaf Hinz in einem Beitrag auf Business-Wissen.de mit dem Thema auseinander. Hierbei geht er auch auf theoretische Ansätze der Mitarbeitermotivation wie die Zwei-Faktoren-Theorie, die Maslowsche Bedürfnispyramide oder die Sinnzentrierte Motivation näher ein:
https://www.business-wissen.de/artikel/anreizsysteme-was-motiviert-mitarbeiter-am-staerksten/