Manche empfinden Smalltalk als oberflächlich, vielen fällt er schwer. Allerdings ist das zwanglose „kleine Gespräch“ eine wichtige soziale Fertigkeit, besonders im geschäftlichen Umfeld. In diesem Beitrag erfährst du, wie du mühelos interessante und spannende Gespräche führst.
Was ist Smalltalk?
Der sogenannte Smalltalk hilft uns, das Eis zu brechen, Kontakte zu knüpfen, Beziehungen aufzubauen, Vertrauen zu schaffen und eine entspannte Atmosphäre herzustellen. Wenn du beruflich vorankommen möchtest, ist er daher häufig unverzichtbar.
Auch wenn es manchen Menschen scheinbar leichter fällt, man muss nicht dafür geboren sein, um Smalltalk zu führen. Vielmehr ist es eine Fertigkeit, die auch du mit Übung und Zeit perfektionieren kannst.
Hier einige Schritte und Tipps:
- Sei aufgeschlossen und freundlich: Beginne das Gespräch mit einem Lächeln und einer positiven Einstellung. Das schafft gleich die notwendige Verbundenheit und eine entspannte Atmosphäre.
- Nutze gemeinsame Themen: Versuche Gesprächsthemen zu finden, die für beide Seiten interessant und relevant sind. Das können das Wetter sein (der „Klassiker“), aktuelle Ereignisse oder der Anlass des Aufeinandertreffens, z. B. die Veranstaltung, die ihr gerade besucht. Es gibt aber viel mehr. Weiter unten findest du eine Liste mit Smalltalk-Fragen und Anregungen.
- Stell offene Fragen: Offene Fragen sind solche, die nicht mit einem einfachen „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können. Sie regen den Austausch von Informationen und Meinungen an. So entsteht eine flüssige Unterhaltung.
- Hör aktiv zu: Damit zeigst du Interesse an dem, was dein Gesprächspartner sagt. Außerdem kannst du gleich nachfragen und das Gespräch mühelos in Gang halten.
- Achte auf deine Körpersprache: Ein offenes Lächeln, eine aufrechte Körperhaltung, Augenkontakt und eine zugewandte Position zeigen deinem Gesprächspartner, dass du aufmerksam und interessiert bist. Wer möchte das nicht?
- Geben und Nehmen: Achte darauf, dass das Gespräch ausgewogen ist. Stelle nicht nur Fragen, sondern teile auch deine Erfahrungen, Meinungen und Geschichten. Andererseits lass auch deinen Gesprächspartner zu Wort kommen.
- Vermeide kontroverse Themen: Smalltalk sollte leicht und unkompliziert sein. Wenn die Chemie stimmt und es sich ergibt, darf es natürlich auch mal ernsthafter werden. Im Allgemeinen sind Themen wie Politik, Religion oder persönliche Probleme, die zu Unbehagen oder Konflikten führen können, keine gute Wahl.
- Fass dich kurz: Achte darauf, deine Antworten und Geschichten kurz und prägnant zu halten. Lange Monologe und Vorträge sind beim Smalltalk fehl am Platz.
- Sei aufmerksam gegenüber nonverbalen Signalen: Körpersprache und Gesichtsausdruck deines Gesprächspartners verraten dir, ob er noch interessiert ist, das Thema wechseln möchte oder kein Interesse an einem weiteren Austausch hat.
- Beende das Gespräch höflich: Wenn das Gespräch endet oder das Interesse nachlässt, verabschiede dich höflich und respektvoll. Zum Beispiel: "Es war schön, mit Ihnen zu plaudern. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag."
Übung macht den Meister. Je mehr Smalltalk du führst, desto sicherer und natürlicher wird es für dich und du fühlst dich zunehmend wohler dabei.
Smalltalk-Fragen und Themen
Aber worüber soll man sprechen? Pauschal beantworten lässt sich diese Frage nicht. Zum einen hängt es von deiner Person ab.
- Was interessiert dich?
- Bei welchen Themen kennst du dich aus?
- Wo fühlst du dich wohl?
- Worauf bist du neugierig?
Dann sind natürlich die Situation und dein Gegenüber entscheidend dafür, was als Gesprächsstoff angemessen ist.
Wenn du das erste Mal eine längere Zugfahrt mit deiner Führungskraft überbrücken musst, sind andere Themen gefragt als auf einer lockeren Party unter gleichgestellten Kollegen und Freunden.
Der Smalltalk zur Eröffnung einer Verkaufspräsentation bei einem wichtigen Geschäftspartner ist anders als das gemeinsame Mittagessen mit den Teilnehmern auf einem Fachkongress oder einer Schulungsveranstaltung.
Damit dir der Gesprächsstoff nicht ausgeht, haben wir hier 15 Themenvorschläge für dich. Bestimmt ist einiges dabei, was zu deinem nächsten Smalltalk passt. Wahrscheinlich kommen dir daraufhin auch noch andere Ideen.
Lege dir deine eigene kleine „Smalltalk-Themensammlung“ an. Dann kannst du den nächsten Anlässen gelassen entgegenschauen.
15 Beispiele für Smalltalk-Themen und dazu passende Fragen
- Berufliche Hintergründe:
„Wie sind Sie zu Ihrer aktuellen Position gekommen?“
„Was begeistert Sie an Ihrem Beruf?“
- Erfahrungen im Unternehmen: „Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Arbeit hier?“
- Aktuelle Projekte: „An welchen Projekten arbeiten Sie derzeit?“
- Branchentrends: „Wie sehen Sie die aktuellen Trends in dieser Branche?“
- Herausforderungen bei der Arbeit: „Welche Herausforderungen begegnen Ihnen häufig in Ihrem Arbeitsbereich?“
- Networking: „Kennen Sie jemanden, der im [Bereich XY] arbeitet? Ich würde gerne mehr darüber erfahren.“
- Weiterbildung:
„Haben Sie kürzlich an einer interessanten Schulung oder Konferenz teilgenommen?“
„Können Sie mir etwas empfehlen?“
- Technologien und Tools: „Welche Technologien oder Tools haben sich als besonders nützlich für Ihre Arbeit erwiesen?“
- Berufliche Ziele: „Was planen Sie für die Zukunft?“
- Erfolge und Meilensteine:
„Welche Projekte empfanden Sie als besonders inspirierend?“
„Was bedeutet für Sie Erfolg?“
- Work-Life-Balance: „Wie schaffen Sie eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben?“
- Empfehlungen: „Gibt es Bücher, Podcasts oder Artikel, die Sie kürzlich gelesen oder gehört haben und die Sie empfehlen?“
- Gemeinsame Interessen: „Welche Hobbys oder Interessen liegen Ihnen neben der Arbeit am Herzen?“
- Reisen und Urlaub:
„Haben Sie kürzlich eine interessante Reise unternommen?“
„Wohin planen Sie, im kommenden Urlaub zu reisen?“
„Was sollte ich mir unbedingt mal anschauen?“
- Kulinarische Erlebnisse: „Haben Sie kürzlich ein neues Restaurant ausprobiert oder kennen Sie ein tolles Lokal, das Sie empfehlen können?“
Weitere Tipps für deinen erfolgreichen Smalltalk
Für einen gelungenen Smalltalk ist es wichtig, dass du nicht nur selbst redest, sondern auch aufmerksam zuhörst und ehrliches Interesse an den Antworten deines Gesprächspartners aufbringst. Sei neugierig auf deinen Gesprächspartner. Nur dann entsteht echte Kommunikation, die auch emotional bindet.
Wenn du gut zuhörst, fällt es dir leicht, weiterführende Fragen zu stellen. So kannst du mühelos eine angenehme Unterhaltung führen. Dein Gegenüber wird dein Interesse zu schätzen wissen.
Nach dem Smalltalk kommt das Networking
Bist du mit interessanten Personen ins Gespräch gekommen, von denen du meinst, sie bringen dich beruflich oder persönlich weiter? Baue eine nachhaltige Beziehung zu ihnen auf. Gerade für Berufsanfänger ist es wichtig, auf ein starkes Netzwerk innerhalb, aber auch außerhalb ihres Betriebes zurückgreifen zu können. Erhalte jetzt Tipps für das richtige Netzwerken.