In zahlreichen Stellenausschreibungen finden sich auch im deutschen Sprachraum englischsprachige Stellenbezeichnungen. Für neue Berufsbilder und in international ausgerichteten Unternehmen gibt es nachvollziehbare Gründe. Aber es gibt auch viele Stilblüten und verwirrende Bezeichnungen: nicht selten bizarr, manchmal sogar irreführend. Wir haben ein paar besonders skurrile Jobtitel gesammelt und wünschen eine unterhaltsame Lektüre.
Gerade bei Selbstständigen sehr beliebt: CEO – Chief Executive Officer ist eine englischsprachige Hierarchiebezeichnung, die im ursprünglichen Gebrauch innerhalb von großen Unternehmen und Konzernen etwa dem deutschen Vorstandsvorsitzenden entspricht. Regelmäßig übernommen wurde sie dann von Geschäftsführern kleinerer StartUps und inzwischen schmücken hierzulande auch viele Selbstständige und Kleinunternehmer ihre Visitenkarten mit dem wohlklingenden Kürzel. CEO (Hauptgeschäftsführer) des eigenen Ein-Mann-Unternehmens – klingt ja schon gut. ;)
Hausmeister und Handwerker gesucht – oder doch eher ein Büro-Job mit Managementaufgaben? Ein Klassiker für die widersprüchliche Verwendung von englischsprachigen Berufsbezeichnungen ist der Facility Manager.
Gerade bei kleineren Liegenschaften wird diese Bezeichnung immer wieder für ausgeschriebene Hausmeisterstellen verwendet. Dabei hat ein Facility Manager im „offiziellen“ Sinne andere Aufgaben. Er ist für die Planung, Verwaltung und Instandhaltung größerer Immobilienkomplexe zuständig, hierfür setzt er unter anderem auch Hausmeister und Handwerker ein. Die passende deutsche Bezeichnung wäre z.B. Liegenschaftsverwalter.
Das Facility Management ist seit Dezember 2011 ein eigener Berufszweig, für den mit der DIN EN 15221-1 eine genormte Berufsbezeichnung besteht. An rund einem Duzend Fachhochschulen in Deutschland kann man aktuell ein spezialisiertes Studium «Facility Management» mit Bachelor- oder Masterabschluss absolvieren.
Der Welcome Manager arbeitet in der Regel als Portier oder Mitarbeiter an der Rezeption – er empfängt Kunden beziehungsweise Gäste in Bürogebäuden und Hotels. Entgegen dem hochtrabenden Managertitel ist dies meist ein eher mäßig bezahlter Job.
Die „Manageritis“ ist jedoch weit verbreitet. So skurril sie auch erscheinen mag, Mangel an entsprechenden Stellenausschreibungen in den einschlägigen Jobportalen gibt es nicht. Hier ein weiteres Beispiel:
Der Begriff Area Manager wird ebenfalls nicht immer eindeutig genutzt. Eine deutsche Entsprechung wäre etwa Gebietsleiter. Dies kann umfangreiche Managementaufgaben und ein entsprechendes Gehalt mit sich bringen, muss es jedoch nicht. Der Umfang der „Leitungsfunktion“ unterscheidet sich in den Stellenausschreibungen stark. Nicht selten verbirgt sich hinter der wohlklingenden Jobbezeichnung die Tätigkeit eines einfachen Vertriebsmitarbeiters im Außendienst.
Sind die oben genannten Bezeichnungen recht häufig anzufinden, hier noch ein paar seltenere Exemplare mit hohem Schmunzelpotenzial:
Der Environment Improvement Technician sorgt für Sauberkeit: zu deutsch Gebäudereiniger oder Putzmann/Putzfrau.
Der Vision Clearance Engineer schafft Durchblick: Fensterputzer
Der Soil Movement Engineer bewegt Erde, häufig mit Schaufel und Spitzhacke: Bauarbeiter im Tiefbau
Der Waste Removel Engineer kümmert sich um unsere Müllberge: Müllmann bzw. Müllwerker
Der Nourishment Production Assistant macht den Teller voll: Mitarbeiter/in in der Essensausgabe, z.B. in der Kantine oder dem Schnellrestaurant
Der Petroleum Transfer Engineer füllt Ihren Tank: Tankwart