Jobprofil: Zollsachbearbeiter (m/w/d)

Als Zollsachbearbeiter bist du mit den Zollmodalitäten eines Unternehmens betraut. Du kümmerst dich um die rechtlich korrekte Abwicklung von Importen und Exporten und hast dabei stets wirtschaftliche Gesichtspunkte im Blick. Die umfangreichen und komplexen Aufgaben und Tätigkeitsfelder lassen den Beruf des Zollsachbearbeiters nie langweilig werden.

Welche Aufgaben hat ein Zollsachbearbeiter?

Warensendungen, die aus einem Nicht-EU-Land importiert oder in ein solches exportiert werden sollen, unterliegen der zollamtlichen Überwachung. Um den weltweiten Warentransfer eines global handelnden Unternehmens rechtlich einwandfrei, reibungslos und so wirtschaftlich wie möglich abzuwickeln, bedarf es qualifizierter Fachkräfte, die sich mit der Import- und Exportabwicklung von Gütern bestens auskennen.

Hier kommen Zollsachbearbeiter ins Spiel. Manchmal werden sie auch als Zollbeauftragte oder Sachbearbeiter in der Zollabwicklung bezeichnet.

Als Zollsachbearbeiter bist du der erste Ansprechpartner für sämtliche Handelspartner, Lieferanten und die Zollbehörde sowie für Kollegen aus anderen Abteilungen, die ein zollrechtliches Anliegen haben.

Welche Aufgaben im Einzelnen zu deinen täglichen Arbeiten als Mitarbeiter der Zollabteilung gehören, hängt stark von deinem Arbeitgeber, dessen Größe und dem Umfang seiner Außenhandelsaktivitäten ab.

Folgende Tätigkeiten fallen an:

• Preise und Verträge mit Lieferanten aushandeln
• Angebote erstellen
• Frachtpapiere und Warenbegleitdokumente ausstellen
• Transporte planen und überwachen
• Import- und Exportzollabfertigungen vornehmen
• Reklamationen und Retouren bearbeiten
• Wie wird man Zollbeauftragter?

Es gibt keine eigenständige Ausbildung und kein Studium, um den Beruf des Zollsachbearbeiters zu erlernen. Mit einer kaufmännischen Ausbildung bringst du aber gute Voraussetzungen mit.

Eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau bzw. zum Groß- und Einzelhandelskaufmann oder zur Kauffrau / zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen vermittelt dir grundlegende Kenntnisse für die Arbeit in der Zollabwicklung. Auch eine Ausbildung im Zolldienst ist eine Zugangsmöglichkeit zu diesem Job.

Um nach der Ausbildung die für einen Zollbeauftragten notwendigen Kenntnisse auszubauen und zu vertiefen, empfehlen sich Weiterbildungslehrgänge, die von privaten Instituten, einzelnen IHKs sowie der IHK-Exportakademie angeboten werden.

Welche fachlichen Kenntnisse benötigen Mitarbeiter in der Zollabwicklung?

Zollsachbearbeiter sind Experten rund um zollrechtliche Fragestellungen. Bei Interesse an diesem Beruf solltest du dich daher mit den folgenden Themen besonders gut auskennen:

• Zollverfahren
• Incoterms
• Verbote und Beschränkungen
• Unionszollkodex
• Präferenzrecht
• Welche weiteren Voraussetzungen sollten Zollbeauftragte mitbringen?

Zollsachbearbeiter tragen Verantwortung für den reibungslosen Ablauf des internationalen Warenverkehrs eines Unternehmens. Wichtige Eigenschaften für Mitarbeiter in der Zollabwicklung sind daher Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit und Eigeninitiative. Wenn ein Problem auftritt, musst du schnell und angemessen handeln.

Du solltest gute kommunikative Fähigkeiten mitbringen, um erfolgreich mit deinen Vertragspartnern zu verhandeln. Da diese auf der ganzen Welt sitzen, sind in der Regel sehr gute Englischkenntnisse ebenfalls unverzichtbar. Je nachdem, mit welchen Ländern dein Arbeitgeber besonders viel Handel betreibt, sind weitere Fremdsprachenkenntnisse von Vorteil.

Für die ordnungsgemäße Abwicklung von Außenhandelsgeschäften ist eine präzise Arbeitsweise unabdingbar. Zudem solltest du stets bereit sein, dich weiterzubilden und dich auf dem neuesten Stand der zollrechtlichen Entwicklungen zu halten.

Was verdient man als Zollsachbearbeiter?

Das Gehalt eines Zollsachbearbeiters ist von verschiedenen Faktoren abhängig.

Zum einen beeinflusst die Größe und die Branche des Unternehmens, in dem du als Mitarbeiter in der Zollabwicklung beschäftigt bist, deinen Verdienst. Auch deine eigene Erfahrung und deine fachliche Qualifikation haben Einfluss auf dein Gehalt.

Berufseinsteiger verdienen rund 3.000 EUR brutto monatlich. Mit zunehmender Berufserfahrung lässt sich dein Einkommen als Zollbeauftragter auf durchschnittlich 4.000 EUR brutto im Monat steigern. Spitzengehälter liegen bei 4.500 EUR und mehr. (Stand 05.2023)

Welche Unternehmen beschäftigen Zollsachbearbeiter?

Als Zollsachbearbeiter findest du eine Anstellung in Industrie- und Handelsunternehmen, die internationalen Warenverkehr betreiben und eine eigene Zollabteilung besitzen. Auch Speditions- und Logistikunternehmen benötigen erfahrene und fachkundige Zollsachbearbeiter. Zudem gibt es spezialisierte Unternehmensberatungen, die als externe Zollbeauftragte für andere Unternehmen tätig sind.

Müssen sich Zollbeauftragte weiterbilden?

Regelmäßige Weiterbildungen sind für Zollsachbearbeiter unabdingbar. Du musst stets die aktuelle rechtliche Lage kennen, die die Grundlage für die Abwicklung von internationalen Import- und Exportgeschäften darstellt.

Zudem hast du die Möglichkeit, deine Kenntnisse auf bestimmten Gebieten durch spezielle Schulungen zu vertiefen. Dies ist besonders dann wichtig, wenn dein Unternehmen spezielle Waren wie Gefahrgüter produziert und an internationale Kunden verkauft.

Je umfangreicher und detaillierter deine Fachkenntnisse sind, desto mehr Verantwortung kannst du übernehmen. Das wirkt sich positiv auf deine Verdienstmöglichkeiten aus.

Wie ist es um die Zukunft des Berufs als Zollsachbearbeiter bestellt?

Globale Wirtschaftsbeziehungen und internationaler Handel haben enorme Bedeutung. Dafür braucht es zuverlässige und kundige Fachkräfte, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Als Zollsachbearbeiter spielst du eine wichtige Rolle. Auch in Zukunft wird das sicher so sein. In nahezu allen Branchen werden Mitarbeiter für die Zollabwicklung gesucht.

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