Seit einigen Jahren nehmen auch in Deutschland englischsprachige Bezeichnungen bei Stellenanzeigen zu. Die Meinungen hierzu sind geteilt. Manche Menschen empfinden die anglisierten Jobtitel als Ärgernis, andere sehen dies als notwendige Entwicklung im Rahmen der Globalisierung. Grund genug, um das Thema in einer kleinen Artikelserie zu beleuchten und auch manch skurrile Stilblüte zu sammeln.
Beginnen möchten wir in diesem Artikel mit einem Überblick über gängige englische Jobbezeichnungen aus Management und Verwaltung, die Auskunft über die Position eines Mitarbeiters im Unternehmen geben. Denn neben den klassischen deutschen Bezeichnungen wie Vorstand, Geschäftsführer und Abteilungsleiter werden inzwischen eine Vielzahl weiterer Positionsbezeichnungen aus dem angelsächsischen Wirtschaftsraum genutzt. Aber mit wem hat man es da eigentlich genau zu tun?
Die Kürzel CEO, CFO, COO oder CIO bezeichnen in englischsprachigen Unternehmen die höchste Management-Ebene. Der Chief Executive Officer (CEO) steht an der Spitze des Unternehmens, vergleichbar mit dem Vorstandsvorsitzenden einer deutschen Aktiengesellschaft oder dem Hauptgeschäftsführer einer größeren GmbH. CFO (Chief Financial Officer), COO (Chief Operating Officer) oder CIO (Chief Information Officer) berichten an den CEO. Sie sind ebenfalls ganz oben in der Unternehmensleitung angesiedelt. Je nach Firma kann es auch für weitere Unternehmensbereiche einen eigenen Chief geben.
Kleine Skurrilität am Rande: Gerade im Bereich der Internetwirtschaft schmücken sich inzwischen häufig auch Selbstständige mit dem Titel CEO. Sie bezeichnen sich also als Chief Executive Officer des eigenen 1-Mann/Frau-Betriebs.
Unterhalb der „C-Ebene“ findet sich oftmals die Ebene der Vice Presidents (kurz: VP). Anders als im politischen Sprachgebrauch ist der Vizepräsident hier jedoch nicht der „zweiten Mann im Staate“. Die Position des Vice President entspricht der des Ressortleiters (VP Sales, VP Communications, VP Customer Service etc.).
Gibt es für die einzelnen Unternehmensressorts sowohl Vice Presidents als auch Senior Vice Presidents, so werden in dieser Ebene nochmals verschiedene Karrierestufen bzw. Verantwortlichkeiten unterschieden, wobei der Senior Vice President die höhere Position bekleidet.
Allgemein werden die Begriffe „Junior“ und „Senior“ häufig verwendetet, um Unterschiede innerhalb einer Hierarchieebene zu kennzeichnen.
Unterhalb der Ebene der Vice Presidents folgt in größeren Unternehmen die Hierarchieebene der Directors. Sie verantworten einen kompletten Geschäftsbereich (z.B. Leiter Marketing, Leiter Vertrieb).
Je nach Unternehmensgröße sind die einzelnen Geschäftsbereiche nochmals in Segmente unterteilt. Diesen steht dann meist ein „Head of“ vor (z.B. Head of Onlinemarketing). Typisch für den „Head of“ ist ein großer Anteil strategisch organisatorischer Aufgaben sowie eine weitreichendere Budget- und Personalverantwortung als dies bei der folgenden Stufe der (Senior) Manager der Fall ist.
Der Begriff des Managers wird vielfältig verwendet und kann sowohl operative Tätigkeiten als auch leitende Aufgaben umfassen.
Idealtypisch trägt ein Manager Verantwortung für mehrere Mitarbeiter, zumeist in Form einer Abteilung – der vergleichbare deutsche Jobtitel wäre dann Abteilungsleiter.
In der Praxis wird der Begriff des Managers jedoch auch für Positionen verwendet, in denen Personen ohne Personalverantwortung operative Aufgaben übernehmen (z.B. Sales Manager als Bezeichnung für einen Verkäufer, Verkaufssachbearbeiter oder Kundenbetreuer).
Unterhalb des Managements ist die Ebene der Associates angesiedelt. Associates sind als Spezialisten für ein spezielles Aufgabenfeld oder einzelne Aufgaben zuständig, vergleichbar mit den deutschen Berufsbezeichnungen Fachkraft oder Sachbearbeiter.
Der dargestellte Hierarchieablauf ist natürlich nur idealtypisch und in der Praxis finden sich oftmals abweichende Bezeichnungen. Je nach Unternehmensgröße kann die Organisationsstruktur noch weiter differenziert sein, oder es fehlt die ein oder andere Ebene.